Türkei (Marmaris)
Montag, 1. September 97
Gehe mit einem Tauchboot mit und mache zwei Tauchgänge bei einen kleinen Wrack. Am Abend
besuche ich ein Hamam, (Türkisches Bad) dass soll man angeblich auch mal gesehen haben,
wenn man in der Türkei ist.
Türkei (Marmaris - Bodrum)
Dienstag, 2. September 97
Die Amphore lässt mir keine Ruhe. Auf dem Weg nach Selcuk mache ich
nocheinmal einen Stopp in Bodrum und kaufe sie, damit ich wieder
schlafen kann.
Türkei (Bodrum - Selcuk)
Mittwoch, 3. September 97
Fahre mit dem Bus nach Selcuk, und finde eine super Unterkunft: All
Blacks Pension" Doppelzimmer für sFr.10, sehr gemütlicher
Aufenthaltsraum auf der überdachten Dachterrasse mit Ausblick auf das
Castel. Sehr Empfehlenswert!!!!
Türkei (Selcuk)
Donnerstag, 4. September 97
Besichtige die Basilika des Johannes, teilweise restauriert, das Castel
ist leider geschlossen. (nicht nur Heute)
Türkei (Selcuk)
Freitag, 5. September 97
Gehe zu Fuss nach Ephesos und besichtige es. Eine der grössten
archiologischen Ausgrabungen in der Türkei. Muss man gesehen haben.
Leider wird jetzt mitten ins historisch wertvolle Gelände, wie eine
Faust ins Auge, ein Betonbunker der angeblich ein Museum werden soll
gebaut
Türkei (Selcuk - Istanbul)
Samstag, 6. September 97
Fahre mit dem Bus zurück nach Istanbul, um mein Bike-Trip fortzusetzen.
Türkei (Selcuk)
Donnerstag, 11. September 97
Musste noch ein paar Dinge in Istanbul erledigen, und starte jetzt mit
meinem Bike richtung Ankara.
Türkei (Istanbul - Beykoz)
Donnerstag, 11. September 97
War gestern noch im Kino, musste wieder einmal einen Kinofilm sehen.
Frühmorgens, beginne ich mein Gepäck zusammenzusammeln und zu packen.
Möchte den Katircis, meiner Gastgeberfamilie hier, an dieser Stelle
nochmals herzlich Danke sagen. Der Abschied von den Kindern war nicht einfach.
Nach einem längerem Verabschiedungsgespräch, breche ich um 13.30 in Richtung Istanbul
City auf.
Fahre die 30 Km durch die Grosstadt zu Kurt Eichers Tourist Office
an der Teshvikie Cad und telefoniere mit Martin Peter, dem
Korrespondenten der Basler Zeitung. Treffe ihn um 16.00 vor der Ortaköy Mosche für ein
Interwiew. Er knipst ein paar Fotos, als Hintergrund Bosporus-Brücken. Verabschiede mich
um 17.00 und verlasse Europa über die erste der beiden Bosporusbrücken.Ein Polizist
schiesst noch ein Foto von mir, auf der Brücke. Teilt mir aber mit, das ich unerlaubtes
tue, es sei nicht gestattet, die Brücke mit dem Fahrrad zu überqueren?
Nach 60km, es wird dunkel, frage in einer Polizeistation in der Nähe
von Beykoz nach einer Unterkunft, da weit und breit kein Hotel zu finden ist. Ein Polizist
lädt mich in seine Wohnung ein, die Er noch mit zwei Lehrern teilt. Der eine Lehrer hat
ein Gesicht wie Silvester Stallone, den wir am Abend im türkischen Fersehen geniessen (
auf türkisch natürlich) . Der Polizist, animiert vom Actionfim, spielt ein bischen mit
seiner Pistole und Munition rum, und ich versuche dabei nicht nervös zu werden, und mich
auf die Schachpartie, die ich mit dem zweiten Lehrer spiele, zu konzentrieren.
Müjdat, der Lehrer der als Einziger, ausser mir, in dem Raum ein bischen
Englisch und ein bischen Deutsch spricht, gewinnt die Schachpartie hochaus.
Nach dem Spiel, zeigt Er mir eine Studie von Kasparof, bei der hunderte von Zügen und
ihre Gründe erklärt sind. Bin wohl an den Richtigen geraten. Der Polizist teilt mit mir
das Wohnzimmer, Er auf einer zu kleinen Couch, ich auf einer grossen Matratze am Boden und
die Anderen in zwei getrennten kleinen Zimmern.
Türkei (Beykoz - Sika)
Freitag, 12. September 97
Der Schachspieler lädt mich in seine Schule ein. Schulen sind sehr
nationalistisch, überall Fotos von Kriegshelden, Statuen usw..
Etwa 8 Lehrer und der Direktor bestaunen mich, Sandwich, Tee, Cola, alles wird mir von den
freundlichen Menschen offeriert. Adressaustausch, bekomme noch einen gezeichneten Micky
Mouse, und um 13.00 fahre ich weiter.
Bin fix und fertig, den ich habe keine Kondition mehr, bin
schliesslich über einen Monat nicht mehr auf meiner Susanne gefahren, über
bergauf-bergab Geröll und Schotterpisten schlechtester Sorte, bricht mir nach 60 Km eine
Speiche am Hinterrad. Wieder auf der Kassettenseite. Nach 75 Km komme ich um 20.00
todmüde in Sika, am Schwarzen Meer an und übernachte hier.
Türkei (Sika - Agva)
Samstag, 13. September 97
Tausche die alte Kassette gegen die Neue, die ich in Istanbul gekauft habe,
obwohl sie noch gut ist. Beide, neue und alte, müssen gleichmässig abgenützt werden, um
spätere Kompatibilitätsprobleme zu verhindern. Muss die Kassette sowieso entfernen, um
die gebrochene Speiche zu ersetzen.
Um 14.00 gings dann auch wieder weiter.
Um 16.00, nach etwa 21 Km, mache ich in einer schönen, einsamen
Meersbucht Mittagspause. Die letzten 21 Km waren
hart und steil. Bergauf mit 6 km/h, und bergab mit höchstens 10 km/h, weil die Strasse so
schlecht ist. Die Monat`s Bikepause, hat mir wohl nicht gut getan, meine Kondition ist
schlecht und das gibt mir den Rest. Nach 40 km (ich Flasche) komme ich in Agva an. Super
Beach, das schwarze Meer ist wirklich empfehlenswert, einsame schöne Strände, sauber und
keine Touristen, nur ein paar Türken aus dem Mittelland. Bleibe vielleicht noch ein Tag,
der letzte Tag im Meer Baden, bis nächstes Jahr.
Türkei (Agva)
Sonntag, 14. September 97
Baden und das schwarze Meer geniessen. Ist die letzte Möglichkeit bis Hong Kong.
Türkische Familien kommen an den Strand, Kinder rennen in Shorts ins
Wasser, doch was tun jetzt die Frauen komplett in schwarz,mit dem Kopftuch?
Staune, staune, nicht einmal beim baden im Meer,
wird einwenig Haut gezeigt, sie gehen einfach mit dem ganzen Plunder ins Wasser.
Türkei (Agva)
Montag, 15. September 97
Um 12.00 breche ich mit meinem Bike in Richtung Adapazari auf, mein
heutiges Tagesziel. Die ersten zwanzig Kilometer sind schlecht, nicht
aber so schlimm wie gestern, nur feines Kies, alles ist staubig; Stasse, Grass Sträucher,
Autos und ich. Komme an ein Unfall Auto. Weiss nicht, ob Einer das Auto lebend verlassen
konnte, zumindest hätte er keine Beine mehr. Und überall war Blut. Die Zahl der
Verkehrstoten in der Türkei ist entsetzlich: von Januar bis August 97 waren es 2177
Menschen, die ihr Leben auf der Strasse verloren haben. Das ist das Resultat aus der
Kombination von schlecht gewarteten Autos, mieserablen Strassenzuständen und einem
beschissenen, sorry ich kann es nicht anders ausdrücken, egoistischen Rambo-Fahrstil.
Gegen all diese Punkte könnte die Regierung etwas unternehmen. Fahre weiter, vorbei an
tausenden prunkvollen Moscheen mit hohen Minaretten, sehr arme Dörfer, Weiden,
Mischwäldern und Haselnussplantagen. Es ist eine sehr schöne Gegend, mit einem Duft, der
an die Schweiz erinnert. In jedem Dorf, wo ich verschnauf- und trink-Pause mache, werde
ich von freundlichen neugierigen Einheimischen zum Tee eingeladen. Eilig rennt jemand weg,
um Jemanden zu holen, der Englisch, Französisch oder vielleicht sogar Deutsch spricht.
Woher kommst Du??? Wohin
Gehst Du???? Was ist Deine Nationalität???? Dein Beruf???? Dein Name??? Wie teuer ist das
Bike????? Das sind so die typischen Fragen, die mir immer wieder gestellt werden und die
ich mit ein bischen schummeln auch immer beantworte. Abends um 19.00; die letzten 35
Kilometer war wieder seit langem eine gute Teerstrasse, höchstens alle fünf Meter ein
Schlagloch, komme nach 94 Km in Adapazari an. Bin sehr müde, obwohl nicht so viel
Autoverkehr war, war es ein anstrengender Tag. Man muss sich Non-Stop an höchstmass
konzentrieren, weil man sonst Opfer eines Schlagloches, oder eines groben Gerölles in
einer Kurve wird.
Türkei (Agva)
Dienstag, 16. September 97
Am Morgen warte ich vergeblich, dass die Sonne mich mit ihrem Licht durchs Fenster zum
Erwachen bringt. Das Fenster ist in einen Lüftungsschacht gebaut und bei bestem Wille,
nie Tageslicht hinein dringt. Gehe um 10.00 auf die Post und schicke den mehrseitigen
Brief, den ich trotz Müdigkeit, gestern bis morgens um drei geschrieben habe ( wird mir
auch schlecht rausgekommen sein, Sorry) ab.
Im Computershop Delta, kann ich ins Internet, um die Home Page, die Andi neu gestaltet
hat, zu bestaunen. Bisch en Schatz, Andi. Die vom Computershop bestellen noch einen
Reporter vom Lokalfernsehsender Kent TV, und Er macht von 11.00 bis 12.00 eine
Kurzreportage mit mir. Der Computer Verkäufer offeriert mir noch ein kleines Mittagessen,
alles umsonst. Um 12.30 Fahre ich Richtung Bolu los. Lastwagen Hupen, und fahren so dicht
an mir vorbei, das ich das Metall riechen kann. Nach 120 Km erreiche ich Bolu und finde
auf anhieb das günstigste Hotel. Habe mittlerweile eine Nase dafür.
Nachdem ich geduscht habe, geniesse ich Poulet und Gemüse und ein Arabischer Desert, der
süsser als Zucker ist: Kaymakli Ekmek Kadaife.
Türkei (Bolu - Ankara)
Mittwoch , 17. September 97
Frühmorgens sende ich ein Paket nach Hong Kong zu Jules und starte richtung Ankara.
Irgendwo vor Gerede, ein unglaublicher Gestank, der mich fast vom Bike wirft, eine,
ausgewachsene, totgefahrene, verwesendes Wildschwein.
Wildcampen erlaubt, aber nicht empfohlen, den Wildschweine können sehr gefährlich sein.
In Gerede, nach 55 km mache ich meine Mittagspause und verschlinge "Ütsch
Toast" (Ütsch = drei), bevor ich mich an den 1560 m Pass mache. Die Karte behaubtet,
der Pass soll nach 29 km kommen. Doch die 29 km fahre ich mehr oder weniger immer gerade
aus, an unzähligen, schönen Bergdörfern vorbei, und warte vergeblich auf den Pass. Nach
30 km, jemand scheint den Pass gestohlen zu haben, geht es meistens steil bergab, durch
eine Malerische Berglandschaft. Es wird immer flacher, bis abends um 20.00 Ankara kommt.
Abends um 21.00 falle ich in meinem Hotelbett in Ohnmacht, Tiefschlaf.
Türkei (Ankara)
Donnerstag , 18. September 97
Schaue mir das Stadtviertel Usus, in dem sich mein Hotel befindet, zu Fuss ein wenig an,
und stelle fest, da gibt es nichts zu sehen. Nach dem
Ortsplan von Ankara im Reiseführer, bekommt man den Eindruck, dass hier das Zentrum ist,
das Geschehen von Ankara. Total falsch!! Hier gibts nur Banken
und Verwaltungsgebäude der Regierung. Einheimische bestaunen mich und
teilen mir mit, dass sie sich fragen, warum hier immer wieder Touristen
vorbeikommen. Hier sei absolut nichts interessantes zu sehen. Einer der
Türken, Selçuk, ein Arzt, nimmt mich mit seinem Auto mit, und zeigt mir die
ganze Stadt. Wir gehen im Einkauszentrum Atakule auf den Aussichtsturm, von
dem man einen wunderbaren Ausblick auf die ganze Stadt hat. Zu unserem
Glück findet in der Pink Villa, dem Regierungsgebäude, gerade eine
Begrüssungszeremonie mit Militärparade und 21 Schüssen aus drei riesigen
Artelleriegeschützen statt. Er bringt mich, nach dem Essen, das er mir
offeriert hat, ins Cyber-Cafe. Da gehe ich für ein paar Stunden ins
Internet.
Türkei (Ankara - Nevsehir)
Mittwoch , 24. September 97
Verlasse Ankara und gehe mit dem Bus nach Nevsehir, um mir Kappadokien anzuschauen. Ein
Muss, wenn man in der Türkei ist. Werde nachher mit dem Bus wieder zurück auf die
West-Ost Achse, um mein Biketrip fortzusetzten.
Um 16.00 komme ich in Nevsehir an und buche für morgen und übermorgen eine Rundfahrt
durch Kappadokien.
Türkei (Nevsehir)
Donnerstag , 25. September 97
Erster Tagestrip mit Muikara Tours, Uçhisar, Göreme, Ortahisar, Urgüp und Avanos. I try
to explane a bit of the tour, but just see the pictures, they say more then hundret words.
Lets say something important, if you are in Turkey, you must see Kappadokia!!!!!!! Such
mystic places, with a big religious history. Beautifull citys, churches and tombs in rocks
and undergrounds.
Türkei (Nevsehir)
Freitag , 26. September 97
Second tourday, 40 km from Nevsehir in some undergrouncitys. 50 m deep, 8 floors, hundreds
off small and big rooms, air shafts, stone doors etc. Buildet about 700 years ago, to
protect people from enemies.
Türkei (Sivas)
Montag , 29. September 97
Habe ein paar Tage im Hotel kurriert, habe eine kleine Erkaeltung. War
heute bei Sivas TV, der einzige Ort mit Internet. Deal Internet gegen TV-
Story. Sehr freundliche Leute. Nicht nur beim Sender, ganz Sivas macht
einen guten Eindruck.
Türkei ( Sivas - Zaras )
Dienstag, 30.09.1997
Morgens un 10h00 fahre ich mit meiner vollbepackten Susi zum Sender
SIVAS TV, für das gestern vereinbarte Interview. Beim X-ten Versuch mit
Kammeramann-wechsel klappt es. Der Shot ist ohne lachen, verplappern und Telefongeklingel
im Hintergrund im Kasten. Ein Mitarbeiter möchte, dass ich ihm einen Lottoschein
ausfülle, Er meint, falls er die 1,5Mio US$ gewinne, schenke er mir ein neues Bike. Um
12h sitze ich im Restaurant, esse eine Pizza und erledige noch einige Schreibarbeiten. Ich
schicke noch einige Dinge nach Hause, bevor ich in Richtung Erzican starte.
Übernachte, nach 75km durch eine kahle Berghochlandschaft, auf und ab, über teils gute
Strassen, teils Staubpisten und einem 1400m Pass, in Zara. Zara ist ein kleines Dorf, 4km
von der Hauptachse entfernt, und ich bin sicher der erste Tourist in diesem Kaff seit
langer Zeit. back |