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Shiraz Samstag, 1. November 97

Am Morgen muss ich zur Polizeistation, welche auf der anderen Seite der Stadt ist als der Lonley Planet behaubtet, um mein Visum, welches in drei Tagen abläuft, zu verlängern. Beantworte die tausend Fragen, warum ich eine Verlängerung möchte, wo ich im Iran schon war usw., übergebe die 2 Passfotos und die Passkopie,die verlangt werden, kopiere Formulare, kaufe den verlangten Kartonumschlag, und bezahle 10'000 Rials. Der Polizeikomandant meint, ich könne die Visumsverlängerung morgen um 10.00 abholen. Die beiden Australier von Esfahan sind heute auch mit dem Flugzeug angekommen. Wir mosten uns zu sechst in ein Taxi, fahren zum Busbahnhof, und gehen von da mit einem Bus die 50 km bis nach Persepolis. 512 Jahre vor Christi Geburt war das einmal die Haubtstadt von Persien, und nur zweihundert Jahre später wurde sie von Alexander, der angeblich Grosse (zerstörer) niedergebrannt. Ein schlechter Punkt, der mir nicht zum ersten Mal in diesem Land begegnet, ist wie Gastfreundlich man als Tourist beim Eintrittspreis ausgenommen wird. Auf einem Grossen Schild stehen die Eintrittspreise, 200 Rials für Iraner, 15'000 Rial, fast hundert mal mehr, für die blöden Touristen, ob arm oder reich. Iraner bezahlen das die 200 und gehen rein, Touristen Bezahlen die 15'000 und müssen ein Formular ausfüllen, wieder tausend Fragen, Name des Vaters, lieblingsfarbe der Mutter usw. in einer Zeile wird gefragt: What is your occupation in Iran???? Was ist wohl mein Beruf im Iran???? Antworte mit beeing ripped off!! Wir jagen ein paar Stunden den schönen Fotomotiven nach, Treppen, Säulen, Statuen usw., alles aus Stein. So eine frechheit, in persepolis wo wir schon eintritt bezahlt haben, ist ein Museum, und da heisst es wieder daselbe, hier können die Einheimischen sogar gratis rein, und wir dummen Touristen sollen nochmal 15'000 Rial bezahlen. das wird uns dann zuviel, und wir fahren mit dem Bus zurück nach Shiraz. Am Abend in Shiraz möchten wir wiedereinmal was anderes als das ewige Kebap mit Fladenbrot, und gehen in das teuerste Fünfsternhotel, um endlich mal irgenwelche Pasta zu bekommen. Ein Nobelhotel mit ***** und in der Eingangshalle beim Empfang steht in Goldenen Buchstaben, ein etwa 3 meterlanger Schriftzug: Down with Amerika!!!!!

Shiraz - Esfahan Sonntag, 2. November 97

Am Morgen um 10.00 hole ich meine Visumsverlängerung bei der Polizeistation ab. Der Polizeikommandant hat mir einen Monat mehr gegeben, ich kann jetzt bis zum 5 Dezember im Iran bleiben. Am abend fliegen wir zurück nach Esfahan. Zurück in Esfahan, im Hotel Amir Kabir, bekommen wir wiedereinmal zu spüren, wie man mit nicht Moslems in einem Islamischen Staat umgeht. Wir kommen an und möchten einchecken, und während wir beim Einchecken sind, kommen immer wieder Iraner zum Empfang, um ebenfalls einzuchecken, und jedesmal werden unsere Pässe auf die Seite gelegt, und die Iranischen Pässe eigecheckt. Was solls, als wir dan endlich fertig sind, ist kein Zimmer mehr frei, und so müssen Fabrice und ich mit zwei Iranern, die dann die ganze Nacht laut vor sich hin schnarrrrrrrrrrrchen, so, dass wir die ganze Nacht nicht schlafen können.

Esfahan Montag, 3. November 97

Es war wirklich so, wir konnten die ganze Nacht nicht schlafen, und um 04.30, ja, 04.30 ist der eine aufgestanden, und wusste nichts besseres, als im Ganzen Zimmer Licht zu machen, und eine halbe Stunde laut zu beten, anschliessend zu frühstücken (lautstark seinen Tee zu schlürfen), und sich mit Grunzen und anderen Lauten zu Waschen. Als er dann um 05.30 das Zimmer verlässt, ohne das Licht wieder abzuschalten, dies musste Ich tun, ging es keine 10 Minuten, und der zweite fing mit dem selben Prozedere an. Todmüde müssen wir feststellen, das es regnet, und so entschliessen wir einstimmig, das wir heute nicht mit unseren Bikes aufbrechen. Matthieu braucht ein neues Vorderrad, er hatte die Speichen viel zu stark angezogen, und so sind die Speichennippel aus den Alufelgen ausgerissen. Die Sucherei nach jemandem der uns ein 26" Rad verkaufen kann nimmt kein ende. Ueberall nur 28". Lasse ihn alleine weitersuchen, und als er am späten Nachmittag zurück im Hotel Ankommt, meint er, er habe einen gefunden, und er könne das Rad um 20.00 abholen. Am nachmittag gehe ich auf einen kleinen Fotorundgang, und treffe per zufall die beiden Iranerinen wieder, die mich vor tagen angesprochen hatten, und vor der Polizei fliehen mussten. Sie erzählen mir, dass sie am selben abend in unser Hotel gekommen sind, sie aber, obwohl ich da war nicht reingelassen wurden, und sie haben eine Nachricht hinterlassen, welche ich nie erhalten habe. Ein bischen Small Talk, und wir ernten sehr böse Blicke von Passanten, einige bleiben stehen, sogar Autos halten an, und mir wird die Situation dann doch zu ungemütlich, und ich verabschiede mich von den hübschen Girls. Am abend um 20.00 muss Matthieu feststellen, das er vom Bikehandler verarscht wurde, der Laden ist geschlossen.

Esfahan - Nâin Dienstag, 4. November 97

Da Matthieu noch keine Ahnung hat, wie lange er noch hier bleiben muss wegen seinem Rad, teilt er uns mit, wir sollen ohne ihn richtung Pakistan starten, er würde uns schon irgendwo einholen. Wie gesagt, so getan, Fabrice und ich, wir starten um 9.00. Als wir die grosse Stadt Esfahan durchqueren, um sie zu verlassen, findet gerade eine riesige Propaganda-Demonstration statt, tausende junger Schulmädchen laufen mit Anti Amerika Plakaten, im Umzug durch die Stadt, und rufen: Down with USA, Down with Amerika......!!!! Als wir noch jung waren, konnten uns die Lehrer auch für jeden "Scheiss" begeistern, wenn wir nur aus den Schulzimmern konnten. Uns stehen 160 km, und ein 2800 m Pass bevor, dies behaubtet jedenfalls die Karte. Esfahan liegt auf ca.1000m, und wir fahren 100 km geradeaus, so sieht es jedenfalls für die Augen aus, doch die Beine und mein Tachometer sagen, dass wir 100 km permanent gestiegen sind, (1 bis 2%). 30 Km vor Nain beginnt der Downhill, und es wird bereits dunkel. Fabrice hat kein Licht an seinem Rad, und so fahre ich hinter ihm, um uns beide mit meinem Licht zu sichern. Nach 10 km Downhill stoppt uns eine Polizeikontolle, eine "Revolutionguard". Heikle Fragerei, "Findet ihr die Revolution gut?" usw. Es Folgen belanglose Zeitschinde-Fragen, wie " Wiviel kostet so ein Bike, usw." Es wird dunkel, und gefährlich auf der Strasse, ich werde ein bischen ungeduldig, und provoziere den Polizisten: " Is there a problem? Or could we go now?" Er reagiert sofort aggressiv, und ich schlichte ihn wieder. Ich bin es einfach leid, an jeder Polizeikontrolle angehalten zu werden, nicht weil wir verdächtig sind, sondern nur damit der Polizist das vergnugen hatte, 15 Minuten mit einem Touristen zu plaudern, obwohl er kaum englisch spricht, und sein gehilfe, und nachher der Hilfsgehilfe, stellen die selben nutzlosen Fragen nochmal, während sie die Lastwagen welche tonnen von Opuim und anderes in den Iran schmuggeln vorbeilassen. Nach 163 km kommen wir in Naim an und auf der Suche nach einem Hotel werden wir wiedereinmal eingaden, bei Studenten zu übernachten. Es ist unglaublich, diese Gastfreundschaft, die die Iraner besitzen. Zum Abendessen wird uns Brot, Omletten mit Tomaten und Cola serviert. Fabrice und ich, wir schlafen am Boden im Wohnzimmer, dass heisst wir versuchen es, die Nacht entwickelt sich zum Moskitokrieg.

Nâin - Ardakan Mittwoch, 5. November 97

Die Moskitos haben gewonnen, und wir nicht geschlafen. Um 09.00, nach einem von den Studenten offerierten Frühstück, starten wir. Nach 114 km vergeblicher Suche nach einem Restaurant, wir währen sogar bereit gewesen Kebap zu essen (wie jeden Tag), kommen wir um 15.00 in Ardakan an. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten, wir übernachten hier in dem Gouvernement Hotel, welches das einzige ist in der Stadt, oder fahren die 60km weiter bis nach Yazd, welches die nächste grosse Stadt ist. Mit Gouvernement Sachen, ob es nun Kunsulate, Polizei oder auch Hotels ist, ist meine Erfahrung, " Dem Aerger geht man besser aus dem Weg". Wir entscheiden uns mal wenigstens nach dem Preis zu erkundigen. Der Receptionist offeriert uns ein sauberes, grosses Zimmer mit Dusche für 22'000 Rial, was etwa 10sFr. Entspricht. Wir entscheiden uns zu bleiben, und bezahlen die 22'000 und checken ein. Wiedereinmal bekommen wir zu spuren, das man als nicht Moslem in einem islamischen Staat einen Dreck wert ist. Miten beim Einschreiben ins Gästebuch kommen Iraner, legen ihre Pässe hin, der Receptionist legt unsere beiseite, und checkt die Iraner zuerst ein. Um 23.00 fast um Mitternacht, weckt uns der Receptionist mit Klopfen und Brüllen an unserer Zimmertüre, nachdem er zuerst mal geprüft hatte, ob er nicht ohne anklopfen ins Zimmer kann, zum glück hatte ich abgeschlossen, den wie ich aus der Erfahrung schon weiss, ist es in Hotels, ob billig oder Mittelklasse, für das Personal üblich, das man ohne anzuklopfen in die Gästezimmer reinmarschiert. ( Wie Professionel). Ich öffne die Türe, und nun teilt uns der Receptionist mnit, das ER einen Fehler gemacht hat, und uns den Preis für Iraner offeriert hat, und Ausländer müssten das dreifache, 66'000 bezahlen. Nun ist es genug, für diesen Preis hätten wir nicht eingecheckt, sondern währen nach Yazd gefahren, Zeit hatten wir noch genug, es war erst 15.00 als wir eincheckten. Und jetzt kommt dieser ........ nach acht Stunden, und will, das wir weil er nicht fähig ist, 44'000 nachbezahlen!!????!!?!???! Leider kann er nicht oder kaum englisch, und wir verbringen eine halbe Stunde in seinem Büro, um ihm klahrzumachen, dass er es schlicht vergessen kann, wir werden nicht nachbezahlen, und wenn er uns jetzt nicht schlafen läst, kann dass Ganze Hotel die ganze Nacht nicht mehr schlafen. So, dies hat gewirkt, und wir gehen ohne zu bezahlen schlafen.

Ardakan - Yazd Donnerstag, 6. November 97

Um 8.30 verlassen wir das Hotel, in dem jetzt komischerweise alle sehr freundlich zu uns sind, und fahren richtung Yazd. Nach 20 km, 40 km vor Yazd, hällt uns ein Jeep auf den High Way auf, und ein paar Iraner steigen aus, Fotografieren uns, schenken uns Kiwis und Fotos, der eine scheint ein professioneller Fotograf zu sein, und teilen uns mit, dass der dritte Biker, wird wohl Matthieu sein, uns folgt, er sei etwa 10 km hinter uns. NAch 30 km machen wir in einem Teehaus einen Stop, um auf den Canadier zu warten. Wir warten 1,5 Stunden, für 10 km braucht er wohl kaum 1,5 Stunden, und er will und will nicht kommen. Macht er vieleicht in Ardakan eine Mittagspause? Er kann ja nicht wissen, dass wir nur 10 km vor ihm sind. Wir geben auf und starten ohne ihn, wir werden in bestimmt in Yazd im Hotel treffen. Nach 10 km hat er uns eingeholt. Er hatte im Restaurant im letzten Ort gehört, dass wir auf ihn gewartet haben, und vor fünf Minuten gestartet sind. Eine kleine Begrüssungszeremonie, und wir fahren geimeinsam weiter. Nach 60 km kommen wir in Yazd an, und Matt,der Ire aus Esfahan ist auch hier im selben Hotel, so ei Zufall. Im Restaurant beim Mittagessen erzählt uns Matthieu über sein Problem mit dem Rad in Esfahan. Die hatten 26" Felgen, aber nur mit 36 Löchern, für 36 Speichen. Die Achse von Matthieu ist aber mit einer 32 Loch Teilung für 32 Speichen ausgestattet, und so konnte der Händler den Felgen nicht ausstauschen. Matthieu fährt immer noch mit seinem gerissenen Felgen herum, wer weiss wie lange das noch hällt?? Am späten Nachmittag gehen wir zusammen den Feuertempel anschauen. Es wird behaubtet, das dieses Feuer im Tempel schon seit 1500 Jahren brennt, ich habe aber schon bewegenderes gesehen. Wir gehen alle ein bischen enttäuscht zurück und beenden den Tag mit einem Abendessen in einem spitzen Restaurant, das inmitten des grossen Basars ist, und früher ein Hamam (Bad) war. Super Atmosphäre.

Yazd Freitag, 7. November 97

Ich versuche am Morgen vergeblich Geld auf dem Schwarzmarkt zu wechseln, bekomme keine brauchbaren Angebote (Wechselkurs auf der Bank: 1$ = 3000 Rial, auf der Strasse 1$ = 4700 Rial). In Schwarz gehüllte Frauen ( welch ein Wunder, das sind alle) offerieren mir auf der Strasse Kekse und Datteln, und wie mir ein Mann der dabei ist erklährt, ist dies eine Sitte, wenn jemand gestorben ist. Seine Angehörige verschenken auf der Strasse seine Lieblinsspeisen an Passanten. Am Nachmittag besichtige ich Amirchagmagh Takia, ein mächtiges Bauwerk das im 13 Jahrhundert als Stadttor gebaut wurde, und die Kabir Jameh Moscheh. Diese beiden Bauten sind die Highlights der Stadt.

Yazd - Anàr Samstag, 8. November 97

Um 8.00 brechen wir nun zu dritt auf und fahren 150 km durch die Wüste. 95% aller Fahrzeuge die uns passieren sind Lastwagen. Wir haben aber keine Alternative als die Hauptstrasse, und so müssen wir uns gefallen lassen, alle paar Sekunden von einem 30 Tönner angehupt und überholt zu werden. Brum Brum Brum Die Huperei zerrt einem ganz schön an den Nerven, jeder Lastwagen ( Fahrer ) denkt ( falls er das überhaubt kann) er müsse mindestens dreimal Hupen, damit wir sehen, dass er am Winken ist, und hat (so hoffe ich, sonst müste ich Bösartigkeit vorwerfen) keine Ahnung, dass er der Tausendste ist, der dies tut, und wie Laut diese sch... Lastwagenhorne sind, und das sich der arme Velofahrer dabei fast jedesmal zu Tode erschrickt, und am abend Ohrensausen davon hat. Hup Hup Dröhn. In Anar finden wir ein superbilliges Guesthouse, das einzige in dem Ort, und der Besitzer erklährt uns, das er auch ein Biker ist, und das vor zwei Wochen zwei Australier, und vor ein paar Wochen zwei Schweizer, mit Bikes hier übernachtet haben. Er Zeigt uns Fotos. Die Australier waren die mit den Combobikes die ich in Esfahan getroffen habe, und die Schweizer waren Mario Kofler und sein Kollege auf dem Wettrennen in hundert Tagen nach Nepal. (siehe im Blick). Wie klein die Welt doch ist, wenigstens auf dem Weg nach Asien.

Anàr - Rafsangan Sonntag, 9. November 97

Um 8.00 starten wir richtung Kerman, und fahren den ganzen Tag durch langweilige Wüste. Es sind bedeutend weniger Trucks auf der Strasse, die sind vermutllich alle in Anar richtung Küste abgebogen, Tankwagen, für Oelexport, und Kontainer, alle unterwegs zum Farchthafen an der Küste, wie wir schon seit Tagen hoffen. Unser Wunsch geht in erfüllung. Die Wüste hat viele Gesichter, flach, steinig, felsig, sandig, erdig, Steppe, Gebirgig, und manchmal sieht man sogar kleine vertrocknete Grassbüsche. Das Auge sagt meistens, es ist flach, doch die Beine und der Tachometer sagen, dass man den ganzen Tag ein bischen Bergauf, oder Bergab radelt. Man kämpft den ganzen Tag um 20 km/h zu halten und hat am Abend müde Beine, oder man fliegt fast über die Strasse mit 45 km/h und kommt nicht mehr nach nit der Trittfrequenz. Nach 104 sehr langweiliger Kilometer kommen wir in Rafsangan an. Das erste Hotel ist in Renovation, das zweite und laut Lonley Planet das einzige ist ein schäbiges Gouvernement Hotel mit denen wir schon gute Erfahrungen haben, und verlangt 135'000 Rial für ein Zimmer. Es ist keineswegs ein Luxushotel, es ist ein schreckliches Betongebilde, und für den Preis könnten wir das Zimmer kaufen. Matthieu ist schockiert und verlässt die Stadt, er wird im Zelt übernachten und morgen auf der Strasse auf uns warten. Das dritte und letzte Hotel, welches wir finden, ist schrecklich, es ist wirklich das Letzte, und auch es ist auch schrecklich billig, 3000 Rial, 1500 pro Person (60 Rappen). Wir checken ein und zeigen uinsere Pässe, doch er will sie nicht behalten. Das Zimmer ist keinen Cent mehr wert, leider ist der dauernf dröhnende Kühlschrank des Hotels in unserem Zimmer, die Glastüre zu unserem Zimmer lässt sich nich verriegeln, nicht mal mit der Velokette, im Dach ist ein rechteckiges Loch von 40 mal 40 cm, und da keine Betten vorhanden sind müssen wir auf dem dreckigen, feuchten Boden schlafen. Aber was solls, was will man für den Preis schon erwarten, doch es koimmt noch schlimmer! In der Ecke steht eine riesige, rostige Gasflasche, die mit dem ebenfalls verrosteten Warmwasserbrenner des Hotels verbunden ist, der ebenfalls in unserem Zimmer an der Wand hängt. Ein ungutes Gefühl am hier am boden zu schlafen, wo man doch weiss, das Brennbare Gase sich meistens schwerer als Luft sind, sich am Boden ausbreiten und den Raum von unten her auffüllen. Oben an der Glastüre befindet sich ein riesiges Glasfenster, bei dem das Glas fehlt, und die grunzenden, fast kotzenden Geräusche welche die iranischen Hotelgäste die ganze Nacht im Waschbecken gegenüber unserem Zimmer machen, kommen durch diese riesige Oeffnung in unser Zimmer und hallen zwischen den bis zur Decke mit Keramikplatten versehenen Wänden hin und her. Was sich ebenfalls dioe ganze Nacht durch diese Oeffnung zxu uns gesellt, ist der schöne Duft der einzigen Toilette des Hotels, welche sich ebenfalls gerade gegenüber unserer Zimmertüre befindet, und welche keine Spülung hat. Nochmals, beim Einchecken hat der Hotelbesitzer, welcher kein Englisch spricht unsere Pässe angeschaut, wollte sie aber keinesfalls behalten. In der Nacht weckt er uns durch sein Klopfen an die Glastüre, welche wir mit unserem Gepäck verbarikadiert haben, und will unsere Pässe. (Das gehört sich aber nicht für ein erstklasse Hotel). Ich rufe, er soll morgen wieder kommen, wir seien am schlafen. Er droht uns, er komme morgens un\m vier wieder. Morgens um zwei erwachen wir, weil die Maus, welche sich durch unsere Esswaren in unserem Gepäck frisst, ein konstantes, lautes Rascheln, Knistern und Piepsen veranstaltet. Fabrice wirft ein Buch, und ich sehe, wie die Maus in eine meiner Taschen springt. Nicht meine Tasche, ich ergreife die Tasche, und die Maus springt heraus und verkriecht sich irgendwo zwischen unseren Schlafsäcken. Um drei Uhr erwache ich wieder, weil es durch die Oeffnung im Dach auf uns herabregnet. Um 04.30 beginnt das Lautstarke Wasch und Beetprozedere im Hotel, einer nach dem anderen.

Rafsangan - Kerman Montag, 10. November 97

Die Drohung die der Hotelbesitzer gestern Nacht ausgesprochen hat, wurde nicht ausgeführt, und wir verlassen das Hotel, ohne die Pässe zu zeigen, war anscheinend doch nicht so wichtig. Treffen ausserhalb der Stadt auf Matthieu und nach 115 km kommen wir in Kerman an.

Kerman Dienstag, 11. November 97

Fasnachtsbeginn, nur die Frauen verkleiden sich. (Tschaddor) Relaxing Day und Fabrice muss sein Visum bei der Polizei verlängern. Um 13.00 startet Matthieu alleine richtung Bam (Hotels sind nicht in seinem Budget) und wir werden in da wiedertreffen.

Kerman - keine Ahnung Mittwoch, 12. November 97

Am Morgen um 08.00 gehe ich mit Fabrice zum GPO (auf das Hauptpostamt) in Kerman. Kerman ist eine Grosse Stadt, doppelt soviele Einwohner wie Zürich, und es ist kaum zu glauben, aber es giebt hier keine Briefmarken, nicht eine einzige. Um 08.30 starten wir richtung Bam, 205 km behaubtet die Karte. Die ersten 100 km geht es stehtig Bergauf, Fabrice diskutiert mit mir die Höhe des Passes, auf der Karte ist keine Angabe, Fabrice sagt 2500m ich sage 2800m denn Kerman lag schon auf 1750m, wie ich Tage später von einem Jeepreisenden mit Altimeter höre hatte Fabrice recht. Wir hatten Glück, kein Gegenwind beim Aufstieg, und worüber man sich beim Aufstieg freut, ist der anschliessende Downhill. Auf der Passhöhe, als wir in einem Restaurant ein Sandwich, das eine halbe Stunde Zubereitung braucht, essen, und darüber diskutiuren, das wir jetzt noch genung Zeit haben, um die restlichen km bis Bam die im Downhill mit 40 km/h zu fliegen, wird mir meine Sonnenbrille aus meinem Gepäck geklaut. Muss mich wohl jetzt an die Fliegen im Auge bei Downhills, und an die blendende Sonne, die es einem manchmal fast unmöglich macht, entegenkommende Fahrzeuge zu sehen, gewöhnen müssen. Auf dem Hochplateau kommt uns ein starker Gegenwind in die Quere. Wir waren wirklich gut in der Zeit, Bam heute zu erreichen, 13.00 Uhr und 100 km Downhill, um 17.15 wird es dunkel, dies währe kein Problem gewesen, ohne Gegenwind. Es ist frustrierend, beim Bergauffahren, über 100 km lang, freut man sich auf eine Bergabgeschwindigkeit von 50 bis 60 km/h ohne zu treten. Mit diesem Gegenwind müssen wir Bergabtreten, mit höchstem Energieaufwan, um gerademal 16 bis 18 km/h zu erreichen. Nach Zwei Stunden Gegenwind beginnt es einem an den Nerven zu zerren. Lauthinauschreien wie:" Was willst du verflucht nochmal von mir!!!!????" oder " It's a show down, it's You ! against me, me,... I am alone, I'm just a cyclist!!!!!!!" usw. Dies hilft ein bischen, vieleicht ein bis zwei Stundenkilometer mehr. Nach 141 km geben wir auf und übernachten bei Leuten, die uns in ein Dorf eingeladen haben. Es sind Lehrer, in einem kleinem Dorf, und wohnen in einem einfachen Haus, welches von einer Lehmmauer umgeben ist. Das WC ist ein Loch im Boden und befindet sich ausserhalb des Hauses, man braucht eine Taschenlampe, um es in der Nacht zu finden. Alle dieser Lehrer rauchen Opium, sie rauchen die ganze Nacht, einen Opiumklumpen von der grösse eines Mars riegels (Schokolade) Das ironische ist, im Iran bekommt man Opium billiger als das Mars. Ein Klumpen von der Grösse eines Marsriegels bekommt man auf dem Schwarzmarkt für 1US$, ein Mars bekommt man ebenfalls nur auf dem Schwarzmarkt für 2US$. Das ist kein Witz.

keine Ahnung - Bam Donnerstag, 13. November 97

Es ist jetzt Morgens um 07.00 und die Körper (Lehrer) liegen halbtot kreuz und quer im Raum herum und wir schaffen es nicht, sie zum aufstehen zu bringen. Wir verabschieden uns von den regunslosen Körpern und um 8.00 brechen wir auf. 20 km Downhill mit Gegenwind, und dann 30 km geradeaus mit Seitenwind. Wir verwenden die T-Shirts als Segel, und schräg gegen den Wind gehalten, treiben uns die T-Shirts voran. Mit 35 km/h segeln (ohne zu treten) wir richtung Bam. Fotosession in Bam, um Postkarten mit uns als Sujet zu produzieren. Leider sind die lokalen Fotoentwickler nicht gerade hervorragend, und das Resultat lässt zu wünschen übrig. Im spitzen Guesthouse mit Dattelpalmen im Innenhof, siend wiedereinmal die interressanten Guestbooks zu lesen. Wichtige Infos über den bevorstehenden Weg, Messages von Leuten die man kennt (Mario Kofler) usw. Es gibt erstaunlich viele die mit einem Fahrrad unterwegs sind, und spitzen Zeichnungen und humorvolle Sprüche Bsp.: The Only Solo Female Motorcyclist in Iran You Lady?You Man??? Lady! Lady??????? Lady (Wispher trough the crawd: "its Female") No husband???? No husband But who drives the motorcycle??????? Man wird bombardiert mit Fragen, immer wiederdie gleichen, 100 mal am Tag, und man stösst mit vielen Antworten auf Unverständniss. Kann ich auch verstehen, was will man schon mit einem Fahrrad in der Wüste.

Bam Freistag, 14. November 97

Relaxing Day im Guesthouse, lese alle Guestbooks durch, und verewige mich auch darin. Versuche in Bam Wasserfeste Filzstifte zu finden, aber es ist hoffnungslos, es gibt nur die, die ein 1cm breite Linie ziehen, um Autonummern zu beschriften, aber keineswegs feine, die geeignet sind um meine Filmrollen zu nummerieren.

Bam Samstag, 15. November 97

Am Morgen mache ich einen grossen Service an meinem Bike, ist dringend nötig. Ich fülle meine Kochpfanne mit Benzin aus dem Brenner, und tauche die Velokette darin, damit sich das schwarze, sandige,dreckige Fett von der Kette zu lösen. Das anfänglich klahre Benzin verwandelt sich in eine schwarze, dicke Sauce. Am Nachmittag gehen wir zusammen in die Burg, oder besser Geisterstadt, Arg-e-Bam, eine kleine Stadt, umgeben von einer riesigen Festungsmauer mit Festungstürmen, und alle Häuser in der Stadt sind nur noch Ruinen. Am Ende der Stadt, innerhalb der Mauer, befindet sich, leicht erhöht, die eigentliche Burg, und dies alles in sandfarbenen, mit Stroh gefestigtem Lehm. Ein monumentales Bauwerk, ich würde sagen, ein "Muss", sollte man sich per zufall mal im Iran befinden. Ein Teil wurde restauriert, aber nicht wie ich in der Türkei bei vielen historischen Bauwerken gesehen habe mit Beton und Blech verunstaltet, sondern mit Lehm und Stroh, sogar die gleiche Farbe wie das Original.

 

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Bam - Sûrgaz Sonntag, 16. November 97

Wir brechen zu dritt auf, richtung Zahedan, der letzte Ort vor der pakistanischen Grenze. Die Karte behaubtet bis Zahedan seien es 349 km und es liegen zwei Städtchen, etwa alle 100 km eine, dazwischen. Wieder Lastwagen nach Lastwagen. Man sollte denen die Hupe wegnehmen, die haben keine Ahnung wie Laut das tönt, oder haben sie???Nach jedem Hupen hat man Ohrensausen. Ein entgegenkommender, Hirnloser, Lastwagen schert ohne Grund auf unsere Strassenseite aus, um uns "zum Spass" in den Dreck zu zwingen. Mit 40 km/h und 40 Kg Gepäck auf dem Bike ist es sehr vorteilhaft für das Bike, wenn man plötzlich über Geröll fahren muss. So ein Spassvogel!!! Exakt bei 64.66 Tageskilometer bricht mein letzter intakter Frontgepäckträger, er zerstört mir das Vorderlicht, und den Sensormagnet vom Bikecomputer. Also von jetzt an kein Licht mehr, dass mich im dunklen schützt, und kein Computer mehr, der mein wichtigstes Navigationsgerät war. Der Gepäckträger ist irreparabel, also muss ich bis zur nächsten grossen Stadt das ganze Gewicht auf dem hinteren Gepäckträger aufstapeln, und hoffe, dass dieser das Gewicht von 40 kg aushält. Ein unmögliches Fahren, mit dem ganzen Gewicht hinten, der Lenker schwenkt nervös hin und her, und das Gewicht hinten schaukelt hin und her. Nach 112 km kommen wir in dem Ort Surgaz, welcher auf der Karte eingezeichnet ist, an. In Wirklichkeit siend hier nur ein paar wilde Kamele in der Wüste, und ein Armeefort mit einer Kompanie Kalaschnikofträger und ein paar Maschinengewehre auf den Wachtürmen. Niemand spricht englisch, und auch Farci ist hier nicht mehr geläufig, die sprechen etwas neues, das ich lernen muss, Belutschi. Wir fragen, ob wir hier in der Wüste übernachten können, mit Zeichensprache, mit Händen und Füssen. Es wird uns geantwortet, no danger, danger!!Die meinen wir sollen im Fort schlafen. Wir fragen nach dem Befehlshaber:"Chef? Boss? Lutenend? General?" Mit Zeichensprache wird uns erklährt, das der "General" später kommt, laso warten wir. Es dunkelt bereits, und jeder von der Kompanie, etwa hundert man fragt uns einzeln: Whats Your from??" "Where my Country" "What is name?" "Iran god??" usw. Es ist bereits dunkel, als der "General" mit einem Toyota Pickup, in Tarnfarben angestrichen, und mit einem riesigen Maschinengewehr auf einer Lafette auf der Ladefläche als Bewaffnung ankommt. Seit Teheran fahren jeden Tag mermals solche bewaffnete Pickups an mir vorbei, die suchen die Schmuggler, die 5 km weg von der Strasse, hinter den Hügeln mit ebenfalls bewafneten Pickups durch die Wüste fahren, aber da getraut sich der Staat nicht hin. Der nette General meint, wir sollen in der Wüste schlafen, er könne uns nicht ins Fort lassen. Also nehmen wir unsere Bikes, und gehen ca. 500m von der Strasse weg in die Wüste. Kochen im dunkeln, im Sand unser Abendessen, und als wir gegessen haben, es ist stockdunkel undbereits 21.00, kommt eine Militärpatroullie mit Kalaschnikoffs und Taschenlampen, geradewegs auf unser Lager zu. Mit Handzeichen geben die uns zu vestehen, der "General" möchte , dass wir zurückkommen, hier sei es zu gefährlich ( die vielen Schmuggler). Zurück beim Fort meint der General, wir sollen zwischen fort und Strasse schlafen, hier sei es sicher. Das einzige was hier sicher ist, das wir hier die ganze Nacht von der dauernd wechselnden Wache befragt und bequatscht werden, und alle drei sekunden erschrecken, weil ein 30 Tonnen Lastwagen einen Meter neben dem Kopf vorbeirast. Nein danke, wir bleiben in der Wüste. Obwohl wir unsere Bikes 500m durch den feinen Sand gestossen haben, können wir die ganze Nacht die vorbeirauschenden Lastwagen hören.

Sûrgaz - Nosratâbâd Montag, 17. November 97

Wir brechen nach Sonnenaufgang au, und nach 70 km, vorbei an Sanddünen, kommen wir an einen "Monsterclimb", ein Aufstieg der harten, steilen Sorte. Es geht ca. 15 km steil bergauf, durch Tunnels, (jetzt ohne Licht) bis wir uf dem PAss ankommen. Wir übernachten nach 112 km in Nosratabad in einem Restaurant. Welcome in Asia. Hier in Belutschistan beginnt es bereits, das die Leute deine Taschen öffnen, reinschauen, und dies ohne dich zu fragen. Heh, Finger weg!!

Nosratâbâd - Zahedan Dienstag, 18. November 97

Am Morgen möchte der Koch vom Hotel, dass wir ihn Fotografieren. Er will es unbedingt, er hat sich extra dafür herausgeputzt. Gestern hat er wie ein Original Belutschi ausgesehen, mit seiner knielangen, dunklen Jutte und den weissen "Bludderhosen". Heute trägt er, wie die Belutschis sagen unbequeme Jeans, ein T-Shirt mit Pepsi Werbung, ein Jeans Jacket, ein rotes Tuch, wie Rambo um die Stirn gebunden, und eine Zigarette im Gesicht. Er trägt ein Tisch auf die Terrasse, und plaziert sämtliche Plastikblumen, die er im Restaurant gefunden hat als Fotohintergrund auf den Tisch. Er setzt sich in den Stuhl vor dem Tisch und meint OK, OkOK, was heist, er sei jetzt bereit, wir können Forografieren. Fabrice macht ihn glücklich und fotografiert ihn. Anscheinend ist es in Belutschistan verboten zu lächeln, alle Versuche ihn zum lächeln zu bringen enden immer wenn Fabrice die Kammera in Position bringt. Todernst mit einem Plastikhintergrund wird er dann abgelichtet. Vorbei an zwei Militärkontrollen, ein paar einsamen, verlassenen Wachtürmen kommen wir nach 105 km in Zahedan an.

Zahedan Mittwoch, 19. November 97

Ich muss auf dem Pakistankonsulat ein neues Visum beantragen, meines ist am 11.11 abgelaufen. Das Konsulat macht einen unproffesionellen Eindruck. Vieleicht ist es das erste Mal, dass die hier ein Visum ausstellen. Die fragen mich nach den Preis, den ich in der Schweiz für das erste Visum bezahlt habe. Nach zwei Stunden und einem kleinen Gespräch mit dem Generalkonsul habe ich mein VIsum. Wir wechseln das Hotel, das neue ist ein bischen dreckeg, aber bessere Atmosphäre, und kostet statt 110'000 Rial nur noch 18'000 Rial für drei Personen. Ich versuche, die gelben, frischen Datteln zu finden, aber hier in dieser Stadt scheint das unmöglich zu sein, leider. In Kerman und in Bam habe ich mich mit den Gelben vollgegessen, es ist ein unglaublicher Unterschied zwischen den alten, braunen, vetrockneten die in Europa verkauft werden, und den gelben, frischen die man im Iran findet. Sie sind nicht so süss, und verschmelzen wie Butter auf der Zunge. Mein Paket, das ich vor einem Monat in Tabriz nach Zahedan abgeschickt habe, ist angekommen. Ich verbringe jetzt ca. 2 Stunden auf der Post, um es zu bekommen.

Zahedan (Iran) - Taftan (Pakistan) Donnerstag, 20. November 97

Fahren los, richtung Pakistan, und vis zur Grenze sind es noch 85 km. Ich fahre mit dem vollen Gewicht, den jetzt ist mein Zelt und die Reservepneus wieder dazugekommen, und einem schweren Rucksack am Rücken. Hier im Iran sind die Strassen noch gut, fast keine Schlaglöcher und ich hoffe, dass der hintere Packträger das Uebergewicht noch bis zur Grenze trägt. In Pakistan wird es unmöglich sein, in diesem Zustand weiter zu fahren, der hintere Packträger würde wegen dem üebergewicht und den Schlägen durch die sehr schlechte Strasse nach Quetta nicht standhalten. Nach 85 km kommen wir in Taftan an. Die Grenze war kein Problem, keine Gepäckkontrolle, nur in etwa vier verschiedenen Grenzhäuschen musste ich meinen Pass zeigen, und wurde in einer Liste eigetragen. Taftan, ein Schmugglerdorff, alles ist hier erhältlich, was verboten und gechmuggelt wird, Benzin, Hasch, Opium, Alkohol, Schrottflinten, Kalaschnikoffs und sogar Schokolade, nur keine Frontgepäckträger. In der einzigen Unterkunft in Taftan treffe ich drei schweizer Motorradreisende, deren Motorräder am Zoll festgehalten werden, weil ein Zolldokument fehlt. Sie erzählen mir, dass dieses Dokument vor zweieinhalb Wochen in der Schweiz per Kurier abgeschickt wurde, und das sie immernoch darauf warten. Nur ein Dokument, und wie wird das wohl mit meinem Packträger gehen??? Ich denke, ich gehe mit dem Zug, Bus oder was auch immer nach Quetta, in die nächste grössere Stadt mit einem DHL Office gehen, und da meinen Gepäckträger hinschicken lassen. Die Schweizer haben sich gut eingerichtert, und heute kochen sie "Spätzli". Mit einer alten schweiz. Armeefeldflasche haben sie einen Spätzlidrücker gebastelt. (Den Becher mit dem Schraubenzieher durchlöchert, und mit der Flasche wird der Teig durch die Löcher gedrückt. Der Deutsche mit dem Katamaran auf dem riesigen Jeep, den ich 20 km vor der Grenze getroffen habe, nimmt mich bis nach Quetta mit. Ich binde meinrad auf sein Dach und wir gehen schlafen.
Kilometerstand total: 6851 km

Taftan - Quetta Freitag, 21. November 97

Frühmorgens starten wir mit dem Jeep richtung Quetta, am Abend in Quetta angekommen, muss ich feststellen das mein Vorderrad nicht mehr auf dem Dach ist. Uterwegs heruntergefallen, oder bei unserem Restaurantmittagessen irgendwo in einem Dorf geklaut, es ist jedenfalls nicht mehr da und ich brauche ein neues.

Quetta Samstag, 22. November 97

Heute steht viel arbeit an, zuerst suche ich Alkohol, Bier, Rum oder was auch immer. Die Chancen stehen schlecht, es ist verboten Alkohol zu verkaufen, da dies ein islamischer Staat ist. Frage in der ganzen Stadt herum, und an den meisten Orten heisst es, in Quetta soll ich besser gar nicht erst fragen, die Leute seien streng religiös. Ich gebe nicht auf, heute ist mein Geburtstag, und den muss ich ohne meine Freunde feiern, da möchte ich wenigstens mit mir selbst anstossen. Und meine Mühe trägt Früchte, oder besser Flaschen, ich finde nach zwei Stunden Suche ein Ort der Bier und Rum verkauft, ein bischen teuer, aber heute will ich mir das leisten. Die zweite Sucherei gilt dem Internet, und auch das finde ich, ein Pumpenimporthändler, der der einzige ist der über ein Internet-Anschluss verfügt. Telefoniere mit Radio 24, wünsche mir obwohl kein Wunschkonzert ist, "WONDERFULL WORLD" von Luis Armstrong, und gebe ein kleines Interwiew, welches iwie ich später am Telefon erfahre um ca. 18.00 ausgestrahlt wird. So a happy day, a happy day… Birthday!! Feiere mit einem Hollander in seinem blauen, alten Reisebus ( er ist nach Indien unterwegs) meinen 28 Geb……………….man bin ich alt