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Schweiz Niederhasli - Küssnacht am Rigi LU
Sonntag 1. Juni 97

 

Um 8.00 stehe ich auf, esse aufgeregt mein Frühstück, kontrolliere nochmals mein Fahrrad, lade alles ins Auto, drücke noch die letzte Adressliste aus meinem Computer aus und fahre um 9.00 nach Niederhasli. Meine Eltern haben bereits die Abschiedsvorbereitungen getroffen, Luftballons, Frühstücksbüffet usw.
Es ist 10:00, die ersten Freunde tauchen auf, ich beginne sie zu begrüssen, es werden immer mehr, Fragen, Geschenke, Gefühle, Tränen, Glückwünsche usw. Ich werde versuchen alle zu begrüßen, mich mit jedem einmal zu unterhalten, doch es ist unmöglich bei so vielen Leuten, viele davon habe Jahre nicht mehr gesehen, wenige sah ich zum ersten mal.
Das war der bewegendste Tag in meinem Leben Nochmals herzlichen Dank an alle die gekommen sind. Ich werde euch alle vermissen.
5 vor Zwölf, ich stehe in einem Kreis von über 100 Leuten, es ist unmöglich für mich bei allen zu verabschieden. 12:00 es ist soweit, mein Start, Jules (Bruder) schiebt mich an, fahre 10-20 Meter, lasse die Ballons fliegen, radle weiter, winke noch ein letztes mal.

Meine Gedanken spielen verrückt, ICH BIN UNTERWEGS!!!!

Fahre über Europabrücke, Triemli nach Birmensdorf, überall werde ich von Leuten angesprochen, Autos hupen, halten an und möchten mit mir sprechen, "Du bist doch DER von Tele-Züri!". Um 18:00 komme ich in Küssnacht am Rigi an, es regnet schon zum zweiten mal, bin schon fast 3 Mal eingeschlafen, sehe Hotel Hirschen, kann da sogar "märtä", bekomme Zimmer statt für 80.- für 40 .-, bin total erschöpft. Im Hotelzimmer auf dem Bett breite ich alle Abschiedsgeschenke aus, die ich von meinen lieben Freunden bekommen habe, kann es noch gar nicht fassen, dass ich wirklich unterwegs bin.

Diesen Tag werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen, und nochmals herzlichen dank an alle die gekommen sind

Koordinaten : N 47° 04,968` E 8° 26,246`

Tagesleistung: 75 km


 

Schweiz (Küssnacht am Rigi - Tenero TI )
Montag 2. Juni 97

Um 12:30 bin ich  aufgestanden, habe den Schlaf nach den letzten Tagen gebraucht, Frühstück, Dusche, und zum Abschied bekomme ich noch Weißwein und Lachsbrötchen vom Restaurant Hirschen spendiert.
14:00 Abfahrt, Entscheide mich das Velo zu verladen durch den Tunnel in Erstfeld, da Gotthard Schnee und Regen hat, (fahren werde ich noch genug)

Um 16.00 ist mein Smart Chick (tamagochi) welchen ich von meiner Tante bekommen habe, damit ich nicht so alleine bin, geboren. Mal schauen, wie lange mein Haustier überleben wird.
Bin heute von Airolo bis nach Tenero geradelt, und um 21:50 komme ich in Tenero an, esse im Camping Platz eine Lasagne und stelle anschliessend mein Zelt auf. Wollte eigentlich einen typischen Tessiner Risotto, doch die Küche hat beinahe schon geschlossen
Koordinaten : N 46° 10,479` E 8° 50,569`
gefahrene Km: 133 km

Schweiz ( Tenero TI ) 1. Tag
Dienstag 3. Juni 97

Heute steht nicht viel auf meinem Programm, Ausschlafen, relaxen von den letzten drei stressvollen Wochen, letzte wichtige Sachen kaufen, Tagebuch schreiben und hoffen das mein Zelt dicht ist, denn es regnet, geniesse endlich den Tessiner Risotto e Fungi im Camping Restaurant, möchte noch telephonieren, versuche Nicole, eine Kolegin aus der Schulzeit welche jetzt hier im Tessin wohnt zu erreichen, vergeblich, falsche Telefonnummer. Das Zelt ist dicht :-)

Schweiz ( Tenero TI ) 2. Tag
Mittwoch 4. Juni 97

Zum Frühstück  brate ich mir ein Tomaten – Käse – Rührei a la Michel, bin am See, bedanke mich nicht telefonisch bei meine Freunden für die Geschenke, und mache  Velo Groß – Kontrolle, einige Schrauben haben sich gelöst,eine ist aus dem Aluminium Gewinde des Rahmens ausgerissen, muß längere Schrauben beschaffen, ein Problem, der sechste Laden hat endlich M5 x 25 mit Innensechskant in Inox – Stahl, nach einer Vollbremsung ist die linke Ellbogenstütze des Triatlon Aufsatzes gebrochen, habe sie notdürftig repariert, zum Abendessen gibt es versalzene Gnocchi Pomodoro mit saurem Rotwein, Anschließend Bier und Schwatz bei meinen Zeltnachbarn.

Schweiz ( Tenero ) 3. Tag
Donnerstag 5. Juni 97

Wollte heute eigentlich in Richtung Gardasee fahren, doch regnet immer noch in strömen, es regnet seit Gestern Abend, verkrieche mich in meinem Zelt , Trübsal blasen und schmollen, der Regen prasselt unaufhörlich aufs Dach, habe das Gefühl das Dach fällt mir gleich auf den Kopf.

Schweiz (Tenero) - Italien (Molgona)
Freitag 6. Juni 97

Es hat aufgehört zu regnen, bin um 08:00 Aufgestanden, habe geduscht, gepackt, das Zelt getrocknet. Um 10:00 ein letztes Gespräch mit Zeltnachbarn, Zeltplatz bezahlt. (4 Nächte sFr. 72.-) Camping Tenero Um 11:30 fahre ich los, Richtung Post Tenero, anschl. Richtung Lugano. In der Mittagshitze über den Monte Ceneri zu trampen ist wohl verrückt! Ich bin wohl verrückt! In Lugano suche ich ein Internet-Café finde aber keines, esse Torta di Pane, eine Tessiner Spezialität und radle weiter in Richtung Chiasso .
Um 16:30 überquere  ich den Zoll bei Chiasso, und mache meine erste Bekanntschaft mit südlichen Strassengesetzen, der Stärkere gewinnt! Wenn ein Lastwagen hupt und Du nicht springst, bist Du plattgefahren!
Um 19:00finde ich eine Unterkunft, irgendwo vor Bergamo.
Koordinaten : N 45° 43.748` E 9° 24.214`
Gefahrene Km : 120

 

Italien ( Molgona - Desenzano d. Garda )
Samstag 7. Juni 97

War das ein Tag, 130 km trampen, davon etwa 90km auf der Autobahn. Als Tageshöhepunkt: habe ich einen  Autobahntunnel durchquert, 1,6km lang, zwei-spurig und eng, mit stinkenden Lastwagen. Die Autos knallen mit 140km/h im Tunnel an mir vorbei. Lange bevor ein Auto von hinten herannaht, spüre ich die Luft, welche das Auto vor sich herschiebt.
Um 20:00 komme ich am ersehnten Garda See an, stelle mein Zelt auf einem Campingplatz auf, Unterhalte mich ein bischen mit meinen neuen Nachbarn, und anschliessend gehe ich eine   Monsterpizza essen, habe ich mir verdient.
Ohne Andi & Yvonne macht das keinen Spass! Wo seit Ihr ?? Findet das Obliagate Sonntags-Frühstück nun bei Euch oder bei mir statt? " Dä wo zerscht verwacht, lütet a, aber nöt vorem zänni! " :-)

Italien ( Desenzano d. Garda ) 1. Tag
Sonntag 8. Juni 97

" Häng luus " am Garda See. Zmörgele han I müesse allei !
Dafür bin ich am Garda See und Ihr dihei !
Geniesse es hier bis voraussichtlich am Dienstag morgen. Es ist bewölkt aber warm, MMMHHH Wassermelone, da heute Sonntag ist, haben fast alle um mich gepackt, weil morgen wieder alle arbeiten müssen. Häää ?? Was ist arbeiten ? *grins*

Versuche die Adresse der Familie Marchetti herauszufinden, sie waren in meiner Kindheit Nachbaren, und sind vor jahren nach Italien gezogen, das einzige was ich weiss ist, dass sie irgendwo am Gardasee wohnen. Stellt sich heraus, das es gar nicht einfach ist, jemanden ohne Adresse zu finden hier in Italien, denn die Auskunft gibt auf nur Namen Angaben keine Auskunft. Finde im Telefonbuch per Zufall aber die Adresse von Silvana Marchetti, eine der beiden  Töchter. Versuche sie anzurufen, doch es nimmt nie jemand ab.
Nachtessen chinesisch ( ist besser und billiger als italienisch zb. Noodles w. Shrimps 6000 Lire )


 

Italien ( Desenzano d. Garda ) 2. Tag
Montag 9. Juni 97

Mein Smart Chicken ist heute um 16:00 gestorben, ohne Vorwarnung, mit dem alter von 7 Tagen!
Telefoniere mit Mami & Papi, Heidi Triet, die Weltumradlerin hat mich auf dem Camping Platz angerufen. Sie versucht für mich die Adresse des Iran Embassy in der Türkei heraus zu finden.  Bekomme Telefon-Mitteilung:
Iranische Botschaft in Ankara 0090 312 44 61 969
Am Abend gehe mit den englischen Motorradfahrern  nach Desenzano in den Ausgang, lassen uns Kukinarisch verwöhnen, trinken Weisswein und angeheitert, hicks, sind wir von Desenzano die 3km zum Camping zurück gelaufen. Lachend und schwankend, morgens um 3:00 Uhr.

Italien ( Desenzano d. Garda ) 3. Tag
Dienstag 10. Juni 97

Wollte heute Eigentlich weiter Richtung Venezia, doch gestern Abend versuchte Jules, mein Bruder mich aus Hongkong anzurufen. Da ich nicht Anwesend war, lies Er mir ausrichten, dass er mich nochmals anrufen wird, also warte ich noch. Besichtige Desenzano, mit den schönen italienischen Cafes, und den vielen Gassen der Altstadt, und den Hafen. Am Abend esse ich feine Spaghetti Vongole.

 

Italien ( Desenzano d. Garda )
Mittwoch 11. Juni 97

Um 08:00 stehe ich auf, packe alles zusammen, meine Mutter wird mich noch anrufen, Warte auf Ihren Anruf, und um 10:00 fahre ich los, gehe in Desenzano auf die Bank um einen Traveler Check zu wechseln, gehe anschliessend noch in eine Papeterie um Luft gepolsterte Couverts kaufen um meine Filme nachhause schicken zu können, und um 10:30 Fahre ich richtung Venezia los.
Nach ca. 10km sehe ich eine Telefonzelle und  versuche es noch ein letztes Mal, Silvana Marchetti anzurufen. Nach unzähligen Versuchen in den letzten Tagen, erwische ich Sie endlich. Treffe Sie in Ihrer Papeterie auf der Piaza Ganibaldi in Desenzano. Anschliessend lädt sie mich zum Mittagessen ein, bei Fam. Marchetti in Manerba di Garda, die ganze Familie ist anwesend. Ein freudiges Überaschungswiedersehen. Gehe um 15:00 mit Silvana nach Desenzano, bade noch ein letztesmal im Garda See, telefoniere noch 30 Sekunden mit Jules (Scheisstelefonkarte unterbricht). Kann Jules gerade noch Silvana`s Telefonummer durchgeben.
Am Abend Pizza gehen wir essen mit allen jungen Marchetti, inklusive Nachwuchs.

 

Italien ( Desenzano d. Garda - irgendwo zwischen Roncade und Venezia)
Donnerstag 12. Juni 97

Um 9:00 Uhr gehe ich mit Silvana in ihr Geschäft nach Desenzano, packe in der Papeterie mein Velo, wir plaudern noch ein bischen und ich verabschiede um ca. 11:00. Ich gehe noch einkaufen, Food und Mineralwasser, fülle das Mineralwasser in meine Flaschen um und verdrücke noch schnell eine ganze Tafel Schokolade.
Um 11:30 breche ich auf Richtung Venezia. Nach ca. 30km erreicht mein Kilometerzähler die 1000 km Marke. In der Gegend von Trevisio finde ich in einem Computer-Shop, die Möglichkeit aufs Internet zu gehen.
Bin beeindruckt, die vielen Messages die ich da schon in meinem Gä$stebuch habe. Füge um ca. 17:45 meine erste Message hinzu und um 18:15 geht es weiter. Wollte Eigentlich nach Lido di Jèsolo, aber um 21:00 behaupten die Schilder: Jesolo 45km,
Im Dunkeln möchte ich nicht fahren und so suche ich in Roncade eine Unterkunft. Eine hübsche Italienerin hilft mir dabei, aber die Suche ist erfolglos, überall ist voll. verbringe den Abend mit Ihr im Café,und morgens 01:00 verabschiede ich mich von ihr und Übernachte 10km weiter auf einem Lastwagenparkplatz.
Rekord : Tagesleistung 185,1km       Rekord!!!!!!!!!!!!!!!

Italien ( Venezia - Caorle )
Freitag 13. Juni 97

Stehe um 05:30 unfreiwillig auf, nachdem es mir auf den Kopf geregnet hat.
Frühstücke in einer Lastwagenkneipe, und ein Lastwagenfahrer bietet mir an, mich mitzunehmen bis nach Triest ( 180 km ).
Lehne dankend ab womit ich bei ihm Unverständniss auslöse, er kann es nicht glauben, dass ich so ein Angebot ablehne. Nach 35 km Fahrt erreiche ich den Hafen am Festland gegeüber von Venezia. Kein Schiff will mich mit meiner Susi, meinem Fahrrad mitnehmen.  Und ein Ort zu finden, wo ich mein Fahrrad unterstellen kann ist auch beinahe unmöglich, die Bewachten Auto  Garagen wollen mein Bike nicht, auch nicht gegen Bezahlung eines ganzan Parkplatzes, die Gepäckaufgabe meint ein Fahrrad sei kein Gepäck, und nach zwei Stunden vergeblicher Suche gebe ich es auf, fahre über den langen Damm zurück aufs  Festland, und finde da einen Weg nach Venedig zu kommen. Ein Dorf weiter finde ich einen Fischer, der mich nach Venedig bringt und auf mein Fahrrad aufpasst. Wenn das blos gutgeht, werde wohl auf meiner Reise  noch einigemale Vertrauen müssen.

Bin im romantischem Venedig, bei einem Teller Cozze (Muscheln) stosse ich mit einem Glas Bier auf Jules (mein Bruder) Geburtstag an.

Venedig ist einfach eine schöne, eine verträumte Stadt mit 1000 Brücken, schöne Häuser, Restaurants, Kirchen, Denkmäler und Märkte.  Nur schade, das es so viele Touristen hat, sie sind überall, dringen in die privatesten Lebensräume ein, und ich glaube, das die Einheimischen darunter Leiden, einerseits bringen die Touristen Geld, andererseits ist es nirgendwo möglich ein privatleben zu haben, Millionen von Touristen kommen und gehen, betrachten Dich, dein Haus, gehen durch Deinen Hof, Tagein Tagaus keine privatsfähre. Bekomme ein schlechtes Gewissen, den ich bin auch nur ein Tourist, und Verlasse Venedig wieder.
Um 18:00 komme ich wieder auf dem Festland an, und radle weiter Richtung Triest. Komme bis nach Caorle und suche da einen Campingplatz.
Campeggio Margheli
Kilometerstand heute : 110 km
Koordinaten : N45° 35.454` E 12° 52.188`

 

Italien ( Caorle )
Samstag 14. Juni 97

Muss heute das Velo reparieren. Schrauben haben sich gelöst und eine habe ich verloren.
Bin zum ersten mal seit langem wieder im Meer,  bade, und suche meinem Mittagessen, schwarze Miesmuscheln an Steinen. Nach kurzer Zeit habe ich genügend Muscheln und mache mir eine Chinesische Suppe mit Muscheln & gebratene Zuchetti.
Zum erstenmal wird mir etwas gestohlen : Mein geliebtes Badetuch !!.
Ich kann es nicht fassen, mein altes, nasses, verschwitztes und dreckiges Badetuch wird von der Wäscheleine geklaut.
Weder Geld , Fotoausrüstung oder Bike fehlt.
Es hat wieder zu regnen begonnen. Alles ist nass, muss vielleicht bis Montag warten.

Italien ( Caorle )
Sonntag 15. Juni 97

Kaufe heute ein neues Badetuch, und mache einige Telefonate.
Das Wetter ist heute einfach Spitze. Italienische Hausfrauen, meineZeltnachbarn staunen, das ich als Mann meine Kleider wasche. :-)
Am Abend : Ein idylisches Nachtessen vor meinem Zelt. Vorbeiziehende Fussgänger, zwischen meinem Zelt und dem Meer ist ein Spazierweg. Sie sehen eifersüchtig und wehmütig zu, wie ich in der Abendämmerung beim Licht meiner Petrollampe, vor meinem Zelt auf einer Strohmatte, Musik höre und mir Shrimp - Reis, und Bratspeck zubereite. Hey, ich will keine Eifersuchtszenen jetzt, Ihr könnt dies ja auch tun.

Italien -Slowenien ( Venezia - Izola )
Montag 16. Juni 97

Bin um 7:00 aufgestanden.
Abwaschen, Zusammenpacken, Abmelden am Zeltplatz.
Fahre um 11:00 los richtung Slowenien, durchquere nach ein paar Stunden Triest, die letzte italienische Hafenstadt vor Slowenien, welche einmal zu Oestereich gehörte. Erreiche um 19:30 die Slowenische Grenze bei Triest.


TIP an Alle : Geht einmal mit dem Velo nach Slowenien in die Ferien ! Hier gibt es dreispurige Velostreifen, zwei Radstreifen und ein Fussgänger. Abends um 20:40 komme ich in Izola an und finde einen Campingplatz. Meine Zeltnachbarn, Anders + Adva, sie sind aus Dänemark, sie sind mit ihren Fahrrädern nach Istanbul geflogen, und sind auf dem Weg, von Istanbul wieder nach Dänemark zurückzuradeln. Wir Plaudern bis wir einschlafen.
Kilometerstand heute : 143 km
Koordinaten : N 45° 32.427` E 13° 40.277`

 

 

Slowenien
Dienstag 17. Juni 97

Heute machen meine Zeltnachbarn und ich einen Tagesausflug mit dem Bus nach Piran.
Piran, in einer schönen Meeresbucht liegend, einen Fischerhafen der das Stadtbild prägt, eine sehr schöne Altstadt mit vielen Gassen, historische Häuser und alte alte Kirchen.
Am Abend gehe ich mit meinen Zeltnachbarn nach Izola in eine Pizzeria und wir geniessen da Calamares und einen gemischten Salat.

 

Izola (Slowenien)
Mittwoch 18. Juni 97

Es regnet schon wieder, und wie, ein richtiger Sturm. Es sieht so aus, das ich wieder blockiert bin. Verbringe diesen Tag noch mit Advas & Anders zusammen.  Heute ist der Lautsprecher meines teuren  Weltempfängers kaputt gegangen  chrmmmpf.

 

Izola - Vizinada (Slowenien - Kroatien)
Donnerstag 19. Juni 97

Stehe in aller Hergottsfrühe auf, kann nicht mehr schlafen, denn mein Nachbar nagelt um 06.30 an seinem Holzhaus herum. Ich esse was und verabschiede mich von den Dänen.
Und es beginnt wieder zu regnen an. Mache noch einen kleinen Umweg über Piran. Nach einem starken Espresso radle ich weiter in Richtung Kroatien. Vor der Grenze Kroatien begegne ich zwei Bikern aus Slowenien, die ein bischen in Kroatien herumgeradelt sind. An der Grenze angekommen werde ich kontrolliert. Sie filzen mich ab, suchen spezifisch nach Hasch, doch mein Gepäck  lassen sie in ruhe. Fahre weiter.
WEISHEIT : Wenn man eine Strasse zwischen zwei Bergen durchführen könnte, tun es die Kroaten nicht, Sie gehen zuerst auf den höchsten Punkt des einen, und dann auf den höchsten Punkt des anderen. Moral von dieser Geschichte ist : Wenn es bergab geht, freu Dich nicht, denn Du musst auf der anderen Seite wieder hoch. Meine Fahrrad beginnt bei jeder Pedalumdrehung Knackgeräusche zu machen, die Pedalhebelschraube hat sich gelöst.Zum Glück hatte ich den Pedalschlüssel auf meine Reise mitgenommen. Der Hinterpneu macht mir sorgen,  er ist seitlich an ein paar Stellen eingerissen, hat delaminiert, die einzelnen Gewebe Schichten aufgetrennt, und durch den Schlauchdruck gibt es jetzt eine hervorstehende Wölbung, wenn dass nur gutgeht. Es regnet in Strömen, und in Vizinada, ein kleines Dorf im Nirgendwo finde ich ein Tourist Office, wo ich dann eine Privat unterkunft vermittelt bekomme. Die Girls vom Touristoffice wollen mir unbedingt eine Radtour in Vizinada aufreden.  Am Abend gehe ich ins Dorfrestaurant essen. Risotto mit Tintenfisch, Salat, Brot, Gebratener Tintenfisch, Mineralwasser und Kaffee für 68 Kuna (15 sFr). Ein einheimischer Kriegsheld   lädt mich zu einem Bier ein. 
Kilometerstand heute : 60 km
Koordinaten : N 45° 19. 712` E 13° 45. 365`

 

Vizinada - Porec ( Kroatien )
Freitag 20. Juni 1997

Um 07.00 bin ich aufgestanden, voller Lebenskraft möchte heute die "Vizianada Bike  Hike" Tour machen. Im Moment scheint die Sonne, und ab und zu kommen weisse und schwarze Wolken vorbei, doch es bleibt trocken. Durch den Regen gestern hat sich der Weg in eine Lehmpiste verwandlelt, der Lehm vermischt sich mit Kieselsteinen und füllt mir meine Räder und Schutzbleche, Mein Rad blockiert, bleibe unvreiwillig stehen und werde sofort von Moskitos angegriffen. So schön die Tour auch ist, Naturlandschaft, alte Brücke, schöne Aussichten auf alte Häuser usw. so Lehmig ist sie auch. Lehm mit Kies vermischt ergiebt Beton, und das Zeugs verstopft mir jetzt den zwischenraum zwischen Pneu und Schutzblech, beide Räder sind blockiert,  versuche mit einem stück holz etwas davon rauszukratzen, damit ich wieder fahren kann, doch schon nach 10 Meter blockieren meine Räderr wieder, muss aufgeben und umkehren.  Nachdem ich meine Susi wieder vom Lehm gereinigt habe fahre ich um ca 10:30  in Richtung Porec, richtung Meer.  Super schöne Strasse, durch Weinkulturen, alte Bauernhöfe, eine kleine Landstrasse.
Bei Kilometerstand 1501,7 km bricht mein Gepäckträger, der Low Rider vorne rechts. Ein scheusliches Bild, ein runder Auminiumträger, 8mm Durchmesser, verfängt sich nach dem Bruch mit einer Schutzblechbefestigungsstange und das Schutzblech wird in hundert Teile zerlegt. Ein anderer Aluminiumträger wickelt sich durch die Wucht zweimal um die Radachse herum und belastet das Radlager mit solchen seitlichen Kräften, dass es von nun an Kratzgeräusche von sich gibt beim Fahren. Ich sitze hier in einem Restaurant, zerlege das Vorderrad, esse einen Teller Meerfrüchtereis, und überlege mir, welche Ersatzteile ich mir nun nach Istanbul bestellen soll. Stahl LowRider? Nur ein neuer Aluminiumlowrider von Blackburn??? Mal sehen, habe bis dahin noch lange Zeit, eine neue Lösung zu finden. Setzte das Bike wieder zusammen und radle in die 3 km entfernte Grotte Jama Beredine, eine Tropfsteinhöhle, dies habe ich mir verdient. Eine geführte Tour in der Höhle dauert 40 minuten und kostet 8 sFr, Eisentreppen, Kristalle, Tropfsteine, ein endemischer Salamander, der weiss ist und blind im wasser der Höhle lebt, usw.  war richtig interessant.

Fahre weiter richtung Porec, und in Porec angekommen muss ich festellen, es sind nochmals 7 Km bis zum Campingplatz, Porec ist riesig, und total Touristisch. Der Camping ist ebenfalls riesig, muss sogar mit dem Fahrrad zur Toilette :-)

Am Abend radle ich wieder nach Porec hinein, und auf dem riesigen Platz vor derr alten Kirche findet ein Oldtimer Treffen statt, ca 50 Oldtimer Cabriolets stehen in einem Halbkreis für einen Wettbewerb und ein Orchester SPielt auf einer Bühne Musik. Siehe da, das eine Girl vom Touristoffice in Vizinada spielt auch in der Band, sie spielt Querlflöte. Wärend der Austellung werden mir meine verschwitzten dreckigen Bikehandschuhe vom Fahrrad geklaut, wer tut sowas, ich würde die nicht mal geschenkt nemen, sowas unhygienisches, iiiigitigit.....

Tagesleistung: 65 km
Koordinaten : N 45° 11. 519` E 13° 35. 101`

 

Porec ( Kroatien )
Samstag 21. Juni 97

Bringe mein Vitamin D Haushalt in ordnung, Sonnbaden heisst dass, und nachdem ich mir den obligaten Sonnenbrand eingefangen habe gehe ich mit meiner Susi, das Rad nach Porec in die Altstadt. Gehe in eine Pizzeria und esse eine Meerfrüchte Pizza. Die Angestellten fischen die Kunden regelrecht von der Strasse, man "muss" einfach hier essen, so meint jedenfals der "Restaurant Fischer". Anschliessend gehe ich noch Poolbillard mit Zwei Russischen Touristen spielen.

 

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Porec ( Kroatien )
Sonntag 22. Juni 97

Am morgen wollte ich meine Kleider Waschen, es gibt hierauf dem Campingplatz eine Waschmaschine, doch man darf sie nicht selbst bedienen, die Putzfrau ist Maschinenchef, doch sie scheint heute nicht dazu sein, also muss ich noch bis morgen damit warten. Wollte eigentlich heute tauchen gehen, um 10.00 bin ich in der Taucherschule, doch nach Meinung des Tauchlehrers, ein Italiener ist der Wind heute zu stark zum rausfahren.
Finde in Porec ein Internet Cafe, ULIXES, der Italiener hat mich auf das Internetcafe hingewiesen, aber leider ist der einzige Computer den sie haben defekt. 

Meine Zeltnachbaren, eine super nette Slowenische Familie, die hier einnen Wohnwagen mit Anbauzelt stationiert haben und mehr oder weniger den ganzen Sommer hier leben, wenigstens die Mutter mit den Kindern laden mich zum Abendessen ein.  Ein Festessen, gegrillter Fisch, ich darf, oder besser muss drei Stück davon essen, Brot mit Fischtartar
Bin heute bei meinen slowenischen Zeltnachbarn eingeladen zum Nachtessen. "Miha, komm, muss essen ".

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Kroatien ( Porec )
Montag 23. Juni 97

Heute wollte ich eigentlich abreisen, doch in der Nacht hat es geregnet und wiedereinmal ist alles nass. Das zweite ist, am Samstag hatte ich im Atlass Tourist Office ein Ticket für die Fähre nach  Igumentzia (Griechenland ) bestellt. Es hiess, am Montag morgen könne ich das ticket abholen. FALSCH: Ticket ist noch nicht fertig, und es heisst: "vieleicht morgen!", was auch immer das bedeutet.
Sitze im Bistro vor der alten Steinkirche in Porecs Altstadt, und geniesse den wundervollen Sonnenuntergang.

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Kroatien ( Poric ) 4. Tag
Dienstag 24. Juni 97

Wieder hat es in der Nacht geregnet und das Ticket habe ich auch noch nicht, werde wohl noch lange hier bleiben.

Am  Nachmittag scheint wieder unschuldig die Sonne, und eine alte Frau zieht mit einer kleinen Angelrute einen Kalmar (Tintenfisch) nach dem anderen raus. Immer wieder, ein Ruck und der Tintenfisch fliegt aufs Ufer, liegt da und spritz einen ca, 1 Meter weiten Strahl schwarzer Tinte. Saber Saber........

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