Kroatien ( Poric - Pula ) Abfahrt
Freitag 4. Juli 97
Verabschiede mich von den Slowenen und den zwei Österreichern, mit
den ich die letzten Tage verbracht habe.
Unterwegs nach Pula mache ich noch einen Zwischenstop am Limski Fjord, eine schöne, tief
ins Land hereinragende Bucht, welche bekannt ist für ihre Austernzuchten. Es gibt zwei
Restaurants am Fjord, das Viking, ein kleines privates, romantisches, und eine grosses
Staatliches, beidehaben die gleichen Preise, doch mir gefällt das kleine besser.
Esse ein Dutzend Austern zu 6 Kuna das Stück (1.40.- sFr) und danach geht's weiter in
Richtung Pula. Um etwa 21:30 bin ich dann im Camping Platz Pula angekommen. Habe unterwegs
noch einen Kroaten getroffen, der mich mit seinem Rad ein Stück abegleitete, er ist
Student, hat ein kleines altes Auto, und wir verabreden uns für eine äbendliche
Stadtbesichtigung.
Kilometerstand heute : 62
Koordinaten : N 44° 51, 573 E 13° 48, 839
Kroatien ( Pula - Rijeka )
Samstag 5. Juli 97
Seit gestern habe ich den ganzen Tag ein nagelndes Geräusch bei
jeder Pedalumdrehung. Ich hoffe nur das es nicht schlimmer wird.
Wie sollte es anders sein, es regnet wieder. Bin dann um 12:00 wieder von der Halbinsel in
die Stadt Pula. Unterwegs Treffe ich eine Reisegruppe von Österreichern an, die behaupten
mich im Fernsehen gesehen zu haben. Habe noch das Amphitheater besucht und fahre gleich
weiter nach Rijeka ( 110 km ).
Nach einer Berg- und Talfahrt komme ich um 19:00 in Rijeka an.
Das nagelnde Geräusch ist zum Glück nicht mehr da.
Der Strassenzustand der letzten 30 Kilometer war sehr schlecht, nur aufgerissener grober
Kies. Im Hafen von Rijeka liegt nur ein großes Schiff. Als ich nachfragte nach dem Schiff
wurde ich bis ans hintere Ende des Hafens geschickt. Was sich dann auch als falsch
erwiesen hatte. Nun, wieder retour und in das einzige große Schiff. Nach dem Ticket
zufolge ist es das Richtige. Nur die vom Office, die mir das Ticket verkauft haben,
erzählten mir von einer direkten und 14 stündiger Fahrt. Falsch !! Das Schiff braucht
zwei Tage und hält an jedem vorbeikommenden Hafen. Juhhu.
Kroatien - ( Rijeka - Igumenitsa )
Griechenland
Sonntag 6. Juli 97
Beschäftige mich mit Bücher lesen :
1. Kerstins Gier : " Männer und andere Katastrophen".
2. Jonathan Kellermann : " Exit"
Am Abend treffe ich ein schwedisches Paar Adrian & Äsa. Sie sind unterwegs nach
Griechenland Bulgarien und Rumänien, per Autostop.
Einen Franzosen namens Therry, kommt von Paris und ist auch unterwegs mit dem Velo nach
Griechenland.
Griechenland ( Igumenitsa )
Montag 7. Juli 97
7:00 morgens bin ich aufgestanden. Der Kampf gestern um den
Schlafplatz war nicht einfach.
Esse das Brot, das ich gestern beim Frühstück mitgenommen habe.
Um ca. 13:00 bin ich dann in Igumenitsa angekommen.
Nach der Zollabfertigung, haben wir uns alle wieder am Pier getroffen und sind dann
zusammen Essen gegangen.
Um 17:20 war die große Verabschiedung von den Schweden. Therry und ich machen uns
zusammen auf den Weg in Richtung Loanina.
Wir haben auch einmal unterwegs die Bike`s ausgetauscht, er wollte sehen, wie es ist, mit
einem 60 Kilo schweren Velo zu fahren.
Griechenland ( Igumenitsa - Ionanina )
Dienstag 8. Juli 97
Morgens um 8:00 sind wir aufgebrochen.
Um 12:00 machen wir am See in Ionanina unsere Hitze Siesta. Es ist fast unmöglich in
dieser Hitze zu fahren. Am späteren Nachmittag ging weiter. Übernachten frei, hinter
einer Kirche.
Kilometerstand heute : 110 km einige Pässe von einer Höhe zwischen 800-900 Meter.
Koordinaten : N 39° 46. 003` E 21° 07. 050`
Griechenland ( Ionanina - Kalambaka )
Mittwoch 9. Juli 97
Beim Frühstück haben wir einen schönen Ausblick auf den
bevorstehenden Paß.
Der Kalombaka Pass mit einer Höhe von 1700 Meter.
Nach 26 Km Bergfahrt, haben wir die Spitze erreicht. Unterwegs zeigt mein
Kilometerzähler2000.
Jetzt kommt der Downhill, Ein Grund zum Feiern.
Bei 2014 km hat sich mein Bike den ersten Plattfuss eingefangen, ein Grund zum Trauern.
Durch das Bremsen hat sich der Felgen so überhitzt, so das der Pneu vom Felgen gerutscht
ist.
Der Schlauch wurde mitgerissen und das Ventil ist abgerissen.
Fazit : S T U R Z
Kilometerstand heute : 81 km
Koordinaten : N 39° 42, 544` E 21° 37, 937`
Griechenland ( Kalambaka )
Donnerstag 10. Juli 97
Versuche vergeblich nach Magnesiumpulver zu schauen.
Verabschiede mich von Therry, Er geht zurück.
Mache Unendliche Gabriolen, um das Velo zu flicken. Vergebens.
Die Bremsfläche des Felgens ist gestaucht.
Habe zuhause ein Rad bestellt nach hier.
Von meinem Rad abgesehen, geht's mir G U T. ( Und das ist das Wichtigste Michel ) Dazu
beigetragen haben die vielen Faxe, die ich erhalten habe.
Besten Dank.
Griechenland ( Meteora )
Samstag 12. Juli 97
Nehme mir Zeit, die Klöster besser anzuschauen.
Es sind sehr schöne Klöster, gebaut an fast unmöglichen Stellen.
Die Monastris von Meteora ist ein " Muß" für jedermann.
Auf historischen Gemälden, kann man sehen, daß Personen über Leitern zu den hoch auf
Felsen gebauten Klöstern gelangten.
Griechenland ( Meteora - Larissa )
Sonntag 13. Juli 97
Breche in Richtung Larissa auf.
Unterwegs kommt mir Jonathan Flint, ein Engländer mit seinem Mountenbike entgegen. Wir
Tauschen Fotos und Adressen aus. Jonathan ist von London nach Kairo geflogen und radelte
via Israel, Syrien,Türkei nach Griechenland. In Ignumentsia, wird Er die Schiffsfähre
nach Bari (Italien) nehmen und radelt dann via Schweiz, Frankreich nach London.Er hat mir
erzählt, dass erzählt mir, dass er in Israel bei jedem Militärkontrollposten zum Essen
eingeladen worden ist. Ein Biker im mittleren Osten ist eine Attraktion.
Übernachte ca. 20 Km vor Larissa. Der Besitzer eines Restaurants, indem ich gegessen
habe, schließt mir ein leeres Ladenlokal auf, indem ich schlafen soll. Er meinte; Da soll
ich sicher vor den scheinbar kriminellen Albaner sein.
Griechenland ( Larissa - Platamonas )
Montag 14. Juli 97
Als ich in Larissa angekommen bin, sehe ich einen Computershop mit
Internet Anschluß.
14:00 Loge ich mich im Internet ein. Ich habe das erstemal genügend Zeit um es zu
betrachten.
Ist ja Super, wer da alles so schreibt. Danke an Alle !!!
Setzte mich wieder aufs Bike und weiter geht's.
Was mich schon seit Tagen fertig macht, ist der Gegenwind. Sogar bergab, muß ich kräftig
in die Pedale treten, um nicht stehen zu bleiben.
Abends um sieben Uhr, komme ich fix und fertig in Platamonas an ( ersehnten Meer ).
Koordinaten N 39° 59, 380 ` E 22° 37, 772
Griechenland ( Platamonas ) 2. Tag
Mittwoch 16. Juli 97
Wollte heute eigentlich nach dem gestrigen Erholungstag weiter
ziehen, doch es ist immer wieder das Selbe.
Wenn Du Dich irgendwo ausruhen möchtest, sei es nur ein Tag, darfst Du das Zelt nicht
verlassen.
Ansonsten lernst Du Leute kennen, die Dich nicht mehr gehen lassen.
Dreimal könnt Ihr raten, was ich gemacht habe.
Griechenland ( Platamonas- ? )
Donnerstag 17. Juli 97
Um 18:00 schaffe ich dann endlich den Aufbruch.
Nach 67 km, möchte ich gern essen, habe aber nur noch 3000 Drachmien. Finde doch noch ein
Restaurants wo was zwischen die Zähne bekomme.
Koordinaten : N 40° 27. 332` E 22° 35. 390`
Griechenland ( Platamonas - Thesoloniki )
Freitag 18. Juli 97
Habe gestern die Nacht mit 1000 Moskitos verbracht.
Nach etwa 30 Kilometer fahrt, treffe ich auf der Autobahn auf 4
" Profi Velofahrer " in Begleitung
Ihrer Betreuern. Sie trainieren gerade für ein Rennen.
Sie überholen mich voller Stolz, doch Sie wissen nicht, das ich gerade damit beschäftigt
bin, die Kamera zu verstauen. Also hänge ich mich gleich dran. Spreche mit einem
Betreuern von
Ihnen. Sie hätten schon 10 Km zurück gelegt. Ich habe schon 30. Was soll's. Ihr Ziel ist
auch das Meine ( Thesoloniki).
Alle machen einen verbissenen Eindruck.Sie schauen immer und immer wieder nach hinten, ob
ich wohl mithalten kann. Sie waren sogar entsetzt, als ich mit 60 Kilo Gepäck an Ihnen
vorbei ziehe. Sie versuchen jetzt wie wild das Tempo zu halten, doch je länger je me,
wird der Abstand, zwischen mir und Ihnen größer.
Ja, Einer war sogar so gekränkt, das er von der Gruppe losriß ist und mit allen Mitteln,
mir am A....hängt.
Wurde eigentlich noch zu einem Essen eingeladen ( nicht von den Velofahrern ), bin aber
fluchtartig aus der Stadt geflüchtet.Thesoloniki ist so verpestet und stinkt.
Besuche noch außerhalb der Stadt einen Militärfriedhof.
Die Gräber, sind nicht wie hier mit dem Namen beschrieben, sondern Sie tragen nur eine
Nummer.
Radle dann auch weiter in Richtung Vasilios.
Koordinaten N 40° 40. 058` E ?
Griechenland ( Vasilios - Kavalla )
Samstag 19. Juli 97
Begegne unterwegs immer wieder überfahrenen Tieren.
Nach ca. 30 Km fahrt, lege ich eine kleine Trinkpause ein. Treffe eine 20 Jährige
Deutsche.
Sie ist seit 10 Tagen in Griechenland und Sie wird auch hier bleiben. Sie ist
Ausgewandert. Und wieder ist der Gegenwind da. Übernachte in einem Park am Strand. Unter
Vollmond und netter Gesellschaft, nämlich meinen geliebten Freunden den Moskitos, schlafe
ich dann ein.
Ach ja, sie haben so kalt gehabt, das Sie gleich in mein Schlafsack gehüpft sind.
Koordinaten : N 40° 43. 952` E 23° 59.531`
Griechenland ( Kavalla ) 1. Tag
Sonntag 20. Juli 97
Komme an tausend schöne Buchten vorbei.Erreiche Kavalla um 12:00.
Möchte eigentlich nur meine Hitze - Siesta machen, doch die drei Griechen, die ich hier
kennen gelernt habe, wollen mich nicht mehr gehen lassen.
Am Abend besichtige ich Stadt. Auf dem Dach eines Hafengebäudes, sitzen wir in einer
schönen Bar. Ausblick aufs Meer, Sternenhimmel, gute Musik und gute Leute.
Wir Diskutieren über das Lieblings - Thema der Griechen : Die Politik, Griechenland -
Türkei Konflikt
und ein wenig über Religion.
Griechenland ( Kavalla ) 2. Tag
Montag 21. Juli 97
Mal so richtig ausgeschlafen.
Besichtige die schöne Hafenstadt Kavalla, mit etwa 600`000 Einwohner.
Die Stadt hat einiges zu bieten; ein altes, nach Römerart gebautes Viadukt, einen
schönen Hafen, eine auf dem Berg gebaute Burg, richtig alte Antike Häuser usw. Habe auch
hier ein Computershop gefunden mit Internet- Anschluß.
Verabschiede mich von meinen neuen Freunden.
Griechenland ( Kavalla - Xantia )
Dienstag 22. Juli 97
Aufbruch.
Radle in Richtung Konstantinopolis, griechische Bezeichnung für Istanbul.
Das Schild behauptet noch 460 km.
Es beginnt zu regnen, der heutige Km - Stand liegt bei 80.
Habe ein Restaurant gefunden.
Nach dem Essen, wurde mir ein Schnaps offeriert.
Es schmeckt wie Vogelsand und als Er meinte, ich solle es mit Wasser verdünnen, Roch es
jetzt wie Abwaschwasser. OK. Tradition und Sitten Respektieren und los, lächeln, nichts
Anmerken lassen und runter.
Fahre noch dann 10 Km weiter und Übernachte in einem kleinem Dorf, auf der Parkbank.
Kilometerstand : 90 km
Koordinaten : N 41° 02, 293` E 25° 12, 657`
Griechenland ( Xantia - Alexandropolis )
Mittwoch 23. Juli 97
Bin heute auf Meereshöhe gestartet. Habe so 60 km hinter mir und
denke die ganze Zeit wieso ich fast nicht vorwärts komme, obwohl es gerade aus geht.
Ich dachte falsch, denn etwa 10 km vor Alexandropolis, konnte ich bergab rasen.
Alexandropolis ist die letzte große Stadt, vor der türkischen Grenze.
Hier werde ich ein paar Tage bleiben.
Kilometerstand : 80 km
Koordinaten : N 40° 50. 829` E 25° 50. 888`
Griechenland ( Alexandropolis - Feres )
Samstag 26. Juli 97
Breche um 17:30 auf.
Nach ca. 4 km, noch in der Stadt, kommen mir 4 Traveler entgegen.
Es sind Italiener, Fabriozio, Marco ( hat eine verstümmelte Hand ), Laura und Diego (
Blind ). Laura und Diego teilen sich ein Tandem.
Sie radeln von Italien, Slowenien, Rumänien, Ukraine, Bulgarien, bis nach Griechenland.
Total sind Sie 2500 km in 2 Monaten gerradelt. Finde ich Spitze!
Exakt bei 2703,2 km, habe ich meinen zweiten Platfuss.
10 km vor der Grenze, bei Feres, übernachte ich in einem Keller eines Tourist - Office.
Griechenland ( Feres ) - Türkei
Sonntag 27. Juli 97
Mache in Begleitung von Angelica, einer Griechin, eine Boots - Tour.
Wir sehen tausende von Flamingos, Pelikane, Reiher und andere Vögel.
Ein Fisch springt sogar in Unser Boot.
Bin doch noch am Abend losgezogen in Richtung Türkei.
Schon nach 20 km, höre ich ein merkwürdiges Geräusch.
Die Kette ist angerissen.
Um 19:00 verlasse ich Griechenland und fahre über die berühmte Euros Brücke in der
Türkei.
Türkei ( Tekingdâg )
Montag 28. Juli 97
Breche um 12:00 in Richtung Istanbul auf. Vorbei an dutzenden
Baumwoll - und Sonnenblumenplantagen.
Doch kurze Zeit später erleitet Susanne ( The Bike ) bei Kilometer - Stand 2763 den
vorangekündeten
Kettenriss.
Kurze Zeit darauf, bekomme ich die erste lebende Schildkröte, habe nur bis jetzt alles
totgefahrene gesehen,
vor die Kamera.
Endstation in Tekindag, nach 110 km fahrt. Es war ein harter Tag. Jedes Auto, das an mir
vorbei fuhr, hupte.
Ich dachte immer, das es Unmöglich ist, das Dir jemand eine Million schenkt. Tja, mir hat
ein Türke, 5`000`000 ( Türkische Lire ) geschenkt! V i e l e n D a n k !
Schlafe in der Nähe einer Tankstelle, unter einer Brücke.
Türkei ( Tekingdâg - Istanbul - Flory )
Dienstag 29. Juli 97
Radeln und radeln, auf der Autobahn mitten in die Stadt von
Istanbul.
Horror auf den Strassen in Istanbul. Durchquere die Stadt. Entlich, komme ich aus der
Stadt nach Florya.
Abends um 20:00 erreiche ich Andrea und Letrin Katirci in Flory, Istanbul. back |